TIA Ungenaueigkeit PID-Regelbaustein S7-1200

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Hallo Onkel Dagobert!

Habe versucht, Dir per eMail zu antworten und die Meldung ...
"vBulletin-Systemmitteilung
Du darfst nur 1 Nachricht(en) alle 3 Minute(n) erstellen."
... erhalten.
Sitze jetzt ratlos hier herum und frage mich, ob ich es einfach nochmal versuche ... ja, 1 Versuch ist es mir noch Wert ...

Gruss, Heinileini
 
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Hallo Onkel Dagobert!

Habe versucht, Dir per eMail zu antworten und die Meldung ...
"vBulletin-Systemmitteilung
Du darfst nur 1 Nachricht(en) alle 3 Minute(n) erstellen."
... erhalten.
Sitze jetzt ratlos hier herum und frage mich, ob ich es einfach nochmal versuche ... ja, 1 Versuch ist es mir noch Wert ...

Gruss, Heinileini

Per PN Lössungen zu Posten, entspricht nicht den Sinn eines Forums.
Du darfst auch gerne hier erklären wie ein PID Regler funktioniert.
Mich interessiert deine Ausführung auch.
 
Per PN Lössungen zu Posten, entspricht nicht den Sinn eines Forums.
Du darfst auch gerne hier erklären wie ein PID Regler funktioniert.
Mich interessiert deine Ausführung auch.
Aber gerne doch! Hier der Inhalt meines eMail - ist schliesslich kein Geheimnis:

"Hallo!
Ich finde im WWW leider nichts, wie ich Dir die "Tietze-Schenk-Interpretation" näher bringen soll.
Darum neige ich dazu, Dir ein paar Seiten aus der 2. bzw. 5. Auflage von "HalbleiterSchaltungsTechnik" der Autoren Ulrich Tietze und Christoph Schenk einzuscannen und per eMail zu schicken.
Ich möchte mir keine Klage der Autoren oder des Verlages einhandeln, weshalb ich dies also nicht in einer ziemlich öffentlichen Form via SPS-Forum, sondern lieber auf dem Wege einer PunktZuPunktVerbindung tun möchte.
Wenn Du mir also per eMail antworten würdest ...
Es hat wohl recht geheimnisvoll geklungen, was ich da im Thread geschrieben habe.
Sorry, wenn das einen merkwürdigen Eindruck produziert hat.
Bin einfach zu bequem, mich noch einmal intensiv in die Materie hinein zu vertiefen.
Und deshalb möchte ich mich auch nicht drängen lassen, aus dem Ärmel (oder Gedächtnis) einen klugen Vortrag zu schütteln, der keiner Prüfung standhält.
Ich weiss nicht, ob Dir die o.g. "Interpretation" überhaupt etwas bringt - für mich war es eine Sichtweise, die sooo viel einleuchtender war und immer noch ist, als alles andere, was ich zu dem Thema je gelesen und abgenickt, aber wahrscheinlich nicht richtig verstanden habe ...
oder die anderen Autoren haben da etwas geschrieben oder nachgeplappert, was sie vielleicht selbst nicht verstanden haben?
Machen wir einfach den Test ..."

Vielleicht hast Du ja Verständnis für meinen Grund zur "Privatisierung"?

Ich bin übrigens noch nicht zum Einscannen gekommen, weil das Forum heute für mich in BeschäftigungsTherapie ausartet.
Habe bereits hier (nicht per PN, sondern wirklich hier) getippt und getippt und futsch ist alles - ich kann leider nicht schneller tippen, als mich das Forum an Tagen wie heute vor unvollendete Tatsachen stellt, indem es mich mittendrin 'rausschmeisst. Leider.
Warum wird überhaupt der Versuch, eine PN abzuschicken, mit der vBulletin-Systemmitteilung "Du darfst nur 1 Nachricht(en) alle 3 Minute(n) erstellen." belohnt?
Ich nix verstehen. Ich habe doch gar nicht vor, alle 3 Minuten 1 Nachricht zu erstellen. Mindestens oder höchstens oder genau alle 3 Minuten und mindestens oder höchstens oder genau 1 Nachricht? 1 Nachricht pro Monat wäre eher meine Kragenweite.

Gerne können wir auch im Runkelkrug über solche Themen diskutieren, die nicht so direkt mit "Problemen" wie Siemens, SPS u.s.w. zu tun haben ... das muss ja nicht unbedingt unter der Überschrift "ungenaueigkeit-pid-regelbaustein" abgehandelt werden.

Gruss, Heinileini
 
@Onkel Dagobert
Danke für Deine eMail-Reaktion - das Thema PN hat sich also erübrigt.

Für die Anwendung kommt in meinen Augen der PID nur sinnvoll zum Einsatz, wenn man geeignete Stellglieder hat.
So ähnlich habe ich auch reagiert und gedacht, als ich in #14 schrieb "... hätte ich Bedenken, ob ein PID-Regler das Mittel der Wahl sein kann/muss."
Und ich hatte das schon bereut, kaum dass ich es abgeschickt hatte.
Warum? Das ist auch wieder nur eine Frage der Betrachtungsweise.
Wenn man statt von "I-Anteil" von "Nachbesserung" und statt von "D-Anteil" von "Vorausschau" spricht, dann klingt es nicht mehr nach PID-Regler.
Aber die Anliegen einer wirksamen Regelung, einerseits kleine Abweichungen nachbessern und andererseits vorausschauend Überreaktionen vermeiden zu wollen, bleiben doch bestehen! Unabhängig davon, ob man sein Gehirn gerade von Begriffen wie "PID-Regler" oder "DreiPunktRegler" durchfluten lässt. Will sagen: man sollte sich nicht zu eng an bestimmte Begriffe klammern - man verbaut sich dadurch allzu leicht den Blick auf das eigentliche Problem bzw. dessen Lösung. PID ist analog und z.B. ZweiPunktRegler ist digital. Mindesteinschaltdauer klingt auch so digital, also nix PID, sondern ZweiPunktRegler? Wirklich?
Ich weiss nicht, wer die "thermische Rückführung" (bei "simplen" HeizungsThermostaten) erfunden hat und was er sich dabei gedacht hat - aber ich weiss, dass er mangels eines "greifbaren" D-Anteils einen gepfuschten "simuliert" hat. Das ist eine vorausschauende Massnahme gegen ein Überreagieren (Überschwingen) - wie gesagt - fürchterlich gepfuscht, aber genial "zweckdienlich". Das ist zwar kein PID-Regler und nicht einmal ein PD-Regler im herkömmlichen Sinne, aber wo genau ist denn überhaupt die Grenze?
Das Einsortieren in vorgefertigte Schubladen ist so einfach und macht die Angelegenheit so übersichtlich - bilden wir uns wenigstens ein.
Ich habe doch auch kein PatentRezept ... ausser ... den D-Anteil um Himmelswillen nicht schlabbern - er ist so wunderschön und hat unsere Missachtung absolut nicht verdient!
Gruss, Heinileini
PS: der Tietze-Schenk ist etwas für Elektroniker oder für diejenigen, die es werden wollen. Man muss nicht alles verstehen, was drin steht, und man kann trotzdem vieles finden, das man versteht. Ich will niemanden überreden, das Buch gut zu finden - bin schliesslich nicht am Umsatz beteiligt. Es kommt auch sicherlich nicht jedem Geschmack entgegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

Vielen Dank für Eure vielen Antworten.:s12:
Ich habe es heute wie vorgeschlagen mal mit einen einfachen Dreipunktregler getestet. Momentan funktioniert es damit sehr gut. Die Temperatur liegt im gewünschten Regelbereich (+/-0,5°C) und es wäre somit allen Anforderungen gerecht geworden. Ein Aufschwingen der Regelstrecke habe ich bisher noch nicht feststellen können da im Augenblick nur die Kühlung anspringt. Das "Nachkühlen" wenn die Kühlwasserpumpe aus ist nicht so stark bzw. die Raumtemperatur ist nicht so nieder das die Heizung anspringt. Ich werde jetzt damit mal ein paar Wochen testen und dann weiterschauen. Hab mal zur Auswertung einen Papierschreiber drangehängt .

Gruß Thomas
 
... zu deinen interessanten Ausführungen fallen mir sehr viele Fragen ein. Die Frage zu den unterschiedlichen Interpretationen eines PID-Reglers verkneife ich mir, das würde sicherlich zu weit führen. ... Aber vielleicht könntest du das angesprochene "anschauliche Beispiel" mal ganz kurz erläutern?
Ja, aber leider nicht so super-kurz und nur mit Worten - die theoretisch noch existierenden Fotos sind z.Z. nicht greifbar und wären auch nicht so wahnsinnig aussagekräftig.

Der Apparello war ein symmetrischer WaageBalken, an der Spitze eines Gestells drehbar um eine waagerechte Achse gelagert.
An den beiden Enden des Balkens befanden sich je ein GS-Motor mit je einem waagerecht angebrachtem Propeller (senkrechte Achsen bei wagerechtem Balken).
Die Motoren waren so ("anti-")parallel geschaltet, dass sie gegenläufig drehten - wenn der eine sein WaageBalkenEnde nach oben zog, drückte der andere seins nach unten und umgekehrt. Die Lage (der Winkel) des Balkens war der IstWert, der über ein Poti im Drehpunkt des Balkens "gemessen" und auf den PID-Regler geleitet wurde.
Der SollWert wurde über einen SteuerKnüppel vorgegeben. Wiederum verbunden mit einem Poti, dessen Signal zum PID-Regler geführt wurde.
Der PID-Regler war ein "StöpselKasten", an dem der I- und der D-Anteil "aktistöpselt" bzw. "deaktistöpselt" werden konnten. Gab es auch ein Poti zur Einstellung des P-Anteils? Vermutlich. Lässt sich erst klären, wenn die Fotos wieder auftauchen.
Ganz unten im Gestell befand sich der LeistungsVerstärker.
Auf das "Erlebnis" müssen wir hier leider verzichten. Stattdessen Kurzfassung in Worten.
P-Regler : na ja, der gute Wille war - sagen wir mal - erkennbar.
PI-Regler : das "Nachbessern" der RegelDifferenz war sehr gut sichtbar, aber das RegelVerhalten liess noch sehr zu wünschen übrig.
PD-Regler : Super! Wirklich super! Wenn man nicht so genau hingesehen hat, hat man das fehlende Nachbessern gar nicht vermisst.
PID-Regler : marginal besser als der PD-Regler.
StörGrössen konnten in Form von Gewichten an den WaageBalken gehängt werden. Dies war auch erforderlich, um zu demonstrieren, dass der PID-Regler tatsächlich noch mehr kann, als der PD-Regler.
Der SteuerKnüppel liess sich auch direkt an Verstärker anschliessen, also ohne dazwischen geschalteten Regler.

Kurzer Vorrede langer Sinn:
Heinileini war zutiefst beeindruckt - obwohl er bereits die Tietze-Schenk-Interpretation des PID-Reglers durchgearbeitet hatte.
Denn die anderweitigen, "üblichen" PID-Regler-Interpretationen hatten Heinileini bereits dahingehend geimpft, dass er sich vom D-Anteil eher wenig versprochen hatte.

Es wird immer vordringlich erklärt, dass durch den D-Anteil schnell auf eine Änderung des SollWertes reagiert wird.
Ist ja auch OK, aber nur die halbe Wahrheit. Die andere Hälfte sieht so aus: was passiert, wenn sich bei konstantem Sollwert der Istwert schnell ändert?
Der oberflächliche Betrachter denkt "den Fall gibt es doch gar nicht, den darf ich getrost ignorieren".
Irrtum! Der SollWert kann sich kurz vorher geändert haben und ist jetzt zwar konstant, aber der Regler ist noch voll damit beschäftigt, die RegelDifferenz auszubügeln.
Und je heftiger er bemüht ist, desto früher muss er gegenlenken, sonst gibt es einen gewaltigen Überschwinger.
Kann ein Regler denn überhaupt vorausschauend erkennen, wann Gegenlenken angesagt ist?
Selbstverständlich, vorausgesetzt, man beraubt ihn nicht seines D-Anteils!!! Die ÄnderungsGeschwindigkeit der RegelDifferenz ist das Differenzial der RegelDifferenz.
Der Regler sieht nur die RegelDifferenz, sprich die Differenz zwischen Soll- und IstWert. Den Regler interessiert nicht, ob primär der Soll- oder der IstWert gerade für HandlungsBedarf sorgt. Er weiss auch nicht (und muss es auch gar nicht wissen), wenn er selbst gerade durch sein eigenes Handeln dafür gesorgt hat, dass jetzt ein anderer HandlungsBedarf - nämlich das Gegenlenken(!) - besteht.
Es ist sooo einfach - und PID-Regler schaffen das!
Wer ist immer noch der Meinung "den D-Anteil braucht man doch nur für schnelle Änderungen", "der D-Anteil ist nur in komplexen Fällen hilfreich" oder "das sind für mich Böhmische Dörfer mit sieben Siegeln"?
Was wir falsch machen können, ist, den PID-Regler unnötig, grundlos, irrtümlicher- und fälschlicherweise seiner Möglichkeiten zu berauben.
Nein, wir vereinfachen das Problem nicht, wenn wir den D-Anteil wegschmeissen - wir schaffen dadurch erst das Problem, das wir sonst gar nicht hätten!!!
Obwohl ich jetzt die eine halbe Wahrheit um die andere halbe Wahrheit ergänzt habe, sind wir noch weit von der "ganzheitlichen" Betrachtung entfernt.
Jetzt fehlt noch die Erkenntnis, dass durch den I-Anteil im unteren FrequenzBereich und durch den D-Anteil im oberen FrequenzBereich der "ArbeitsBereich" des P-Reglers so erweitert wird, dass im Endeffekt sogar die Verstärkung im ProportionalBereich vergrössert werden kann!

So, welche Fragen sind jetzt noch übriggeblieben?
Eigentlich möchte ich mich jetzt rausschleichen und euch das Feld überlassen ...

Gruss, Heinileini
 
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Hallo Heinileini,

ich habe deinen Text nur einmal durchlesen müssen und hatte ein genaues Bild deiner Anwendung vor Augen. Chapeau :s1:!

Was heute auch immer seltener wird, ist das Anzweifeln von weit verbreiteten Meinungen sowie auch von Lehren und Lehrbüchern. Es ist schon so, wie du es beschreibst. Einer schreibt vom anderen ab, es wird viel kopiert, und die Medien publizieren wie nie zuvor. Von daher hat auch jeder einzelne von uns im Internet eine gewisse Verantwortung. Man sollte wirklich alles kritisch unter die Lupe nehmen, heute mehr denn je. Ich für meinen Teil habe zumindest auch noch einmal über den D-Anteil nachgedacht. Natürlich ist mir bekannt was er darstellt und wie er gebildet wird. Wie er sich auf die verschiedenen Regelstrecken auswirkt, ist mir allerdings nicht immer so ganz klar.

Der PID-Regleralgorithmus ist jedoch kein Hexenwerk, da sind wir uns sicherlich einig. Man kann also nicht hergehen und, simsalabim, alles nach Wunschdenken regeln wollen. Viel mehr ist es von der Regelstrecke abhängig, wie sich die verschiedenen Algorithmen auf die Stabilität auswirken. Grundsätzlich läßt sich das auch mathematisch mittels verschiedener Methoten belegen (von mir jetzt nicht unbedingt). Wurzelortskurve und Bode-Diagramm sind Begriffe die ich mal gehört, allerdings nie wirklich verstanden habe. Was mir in diesem Zusammenhang an deinen Ausführungen auffällt ist dass nur der Regler betrachtet wird. Die Regelstrecke, welche die Charakteristik des Reglers festlegt bleibt völlig unberücksichtigt. Oder habe ich das bei Tietze-Schenk übersehen? Auch dein Beispiel mit der Balkenwaage beschreibt eine völlig andere Regelstrecke als die um die es hier geht.

.. Eigentlich möchte ich mich jetzt rausschleichen und euch das Feld überlassen ...
Das kannst du nicht machen! Neben Harald scheinst du hier der mit der meisten Zeit zu sein :ROFLMAO: . Außerdem sind deine Beiträge irgendwie schon sehr niveauvoll und bereichernd. Ich glaube, ich bin nicht der einzige der das so sieht.

@Stromtom
Eine Happy-End, wie schön :ROFLMAO: .


Gruß, Onkel
 
Hallo Onkel Dagobert!

... Viel mehr ist es von der Regelstrecke abhängig, wie sich die verschiedenen Algorithmen auf die Stabilität auswirken. ...
... Was mir in diesem Zusammenhang an deinen Ausführungen auffällt ist dass nur der Regler betrachtet wird. Die Regelstrecke, welche die Charakteristik des Reglers festlegt bleibt völlig unberücksichtigt. Oder habe ich das bei Tietze-Schenk übersehen? Auch dein Beispiel mit der Balkenwaage beschreibt eine völlig andere Regelstrecke als die um die es hier geht. ...
Ja, Du hast irgendwie schon Recht - auf die RegelStrecke bin ich nicht eingegangen. Das ist die Ecke, an der ich geschlabbert habe ;o)
Was ich damals gemacht habe, ist gucken, wo die ResonanzFrequenz der Anordnung im P-Regler-Betrieb liegt. Den D-Anteil habe dann so berechnet, dass er bei dieser Frequenz einsetzt. Den I-Anteil habe ich so ausgelegt, dass er bei der ResonanzFrequenz endet.
Dann habe ich experimentell diese Punkte leicht verschoben, d.h. WiderstandsWerte variiert und beobachtet, ob sich das Verhalten verbessert oder verschlechtert hat. Den D-Anteil konnte ich direkt so lassen, wie er ursprünglich war. Den I-Anteil hatte ich anfangs zu tieferen Frequenzen hin gelegt, weil es mir nicht so ganz geheuer war, den I-Anteil sozusagen nahtlos in den D-Anteil übergehen zu lassen - so ganz ohne einen ProportionalBereich zwischen beiden. Diese Bedenken erwiesen sich aber als unnötig.
Tja, und was machen Tietze und Schenk? Sie konzentrieren sich selbstverständlich auf den Regler - was haben sie mit RegelStrecken zu schaffen?
Und was machen die RegelStrecken des TE? Keine Ahnung - was habe ich damit zu schaffen - ich kenne sie nur vom SagenHören, also eigentlich gar nicht.
Irgendwo und irgendwas muss man doch schlabbern dürfen - Hauptsache, nicht den D-Anteil!!!

... Das kannst du nicht machen! Neben Harald scheinst du hier der mit der meisten Zeit zu sein :ROFLMAO: . ...
Zeit? Was ist das? Als Rentner hat man doch keine Zeit!
Ich weiss nicht alles und ich weiss auch nicht alles besser. Aber ich weiss, dass etliche im Forum vieles wissen, wovon ich noch nie gehört habe.
Das macht das Schnuppern im Forum durchaus interessant für mich. Dass kein Zeitdruck und kein beruflicher Zwang mich treibt, macht es sogar recht angenehm.
Nein, ich wollte mich nicht aus dem SPS-Forum schleichen, sondern aus dem Thread. Schliesslich müssen die anderen doch auch mal zu Wort kommen!
Und - zumal die Aufgabe des TE nun anscheinend (bis auf Weiteres?) gelöst ist - muss ich doch nicht noch mehr Senf in die Maische schütten!?

Du überhäufst mich so mit Komplimenten, dass es mir schon fast peinlich ist. Es ermuntert mich, hin und wider doch mal die Klappe aufzureissen. Danke!

Gruss, Heinileini
 
Hallo,
bei Regelstrecken mit Zeitverzögerungen (PT1 oder höherwertig und damit bei Temperaturregelstrecken) kann man mit der Hinzunahme des D-Anteils eine Verbesserung der Regelgüte erhalten.
Die dominierende Zeitkonstante der Strecke wird mit der Vorhaltezeit des D-Anteils im Bode Diagramm "kompensiert". Der Amplitudengang knickt bei 1/T mit 20 dB pro Dekade nach unten ab. Wenn die Abszisse geschnitten wird und dann der Phasengang 180° erreicht hat, kommt es zu einer Mitkopplung und das System wird instabil und schwingt sich auf. Durch Verwendung des D-Anteils wird der Gesamtamplitudengang im Bode- Diagramm nach oben gehoben und der Schnittpunkt mit der Abszisse erfolgt später. Zusaetzlich wird der Phasengang des T1-Gliedes durch den Phasengang des D-Anteils eliminiert. Das System wird damit stabiler und man kann bei Verwendung eines D-Anteils die Verstärkung (P-Anteil) größer machen als ohne D-Anteil (Reglereinstellverfahren nach Reinisch oder auch Tucker-Wills). Diesen Vorteil der Verwendung des D-Anteils kauft man sich aber durch eine schwerere Ermittlung der optimalen Reglerparameter ein.
Ohne I-Anteil behält man eine bleibende Regelabweichung.
Der Einsatz von PID-Regler ist also bei Temperaturreglern mit dominierenden Zeitkonstanten zu empfehlen. Gewöhnlich haben solche Strecken aber auch noch reine Totzeiten. Diese wirken der Stabilität der Strecke entgegen, da sie nur einen Phasengang besitzen und im Bode-Diagramm eher zu einer Mitkopplung führen.

Gruß Frank
 
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Hallo Thomas,

die konfigurierten Mindestschaltzeiten aus deinem Screenshot scheinen mir zu hoch.

Damit ist jeder Impuls bzw. jede Pause der PWM mindestens 3 Minuten lang.
Möchtest du mit der PWM eine Auflösung von 10% erreichen (was noch relativ grob aber für Temperatur oft ausreichend ist) dürfte der Regler dafür nür alle 30 Minuten einen Wert berechnen.

Die Periodendauer der PWM wird in den PID-Parametern über "Abtastzeit PID-Algorithmus" konfiguriert, das entspricht dem Abstand in dem der Regler neue Stellwerte berechnet.
Sie wird während des Tunings automatisch ermittelt, muss dabei aber die von dir konfigurierten Mindestschaltzeiten berücksichtigen.
Da nur Periodendauern Sinn machen die größer als die Mindestschaltzeiten sind, wird dadurch beim Tuning die Abtastzeit PID-Algorithmus unnötig groß und damit die Regelung schlecht was auch zum Verhalten das du schilderst passt.
Mit der Zykluszeit des aufrufenden OBs hat die Abstastzeit PID-Algorithmus übrigens nichts zu tun. Die ermittelt der Regler in der Default-Konfiguration selbst.

Ein paar mehr Details inclusive Beispielgrafiken findest du bei Bedarf im Handbuch zur 1200/1500 Regelung:
https://support.industry.siemens.com/cs/ww/de/view/108210036/82051984651

Der Screenshot zeigt übrigens die Offline Default-PID-Parameter.
Die online wirksamen siehst du, wenn du die Konfiguration über den Brillen-Button online schaltest bzw. gibt es im Inbetriebnahmedialog auch die Möglichkeit die online Werte nach offline zu transferieren.
 
... Möchtest du mit der PWM eine Auflösung von 10% erreichen (was noch relativ grob aber für Temperatur oft ausreichend ist) ...
Kannst Du bitte kurz erklären, was mit "Auflösung von 10%" gemeint ist? 10% wovon? Bin Deinem Link gefolgt, habe aber (noch) nichts entsprechendes gefunden.
Vielsten Dank im Vonvornherein!

PS: Habe gerade unter "Arbeitsweise PULSEGEN" gefunden, was gemeint sein dürfte. Betrifft also die Genauigkeit, mit der das Ergebnis des PID-Reglers in dem PWM-Signal abgebildet werden kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Heinileini,

genau, es geht darum wie gut das Ergebnis der PID Stellwertberechnung durch die PWM an den Prozess weitergegeben werden kann.

Am Wichtigsten ist diese Überlegung in Bezug auf Zykluszeit des aufrufenden OBs (= Zeit zwischen zwei Bausteinaufrufen) und Periodendauer der PWM (= Abtastzeit PID-Algorithmus)

Beispiel:

Zykluszeit des aufrufenden OBs= Zeit zwischen zwei Bausteinaufrufen = 100ms
Periodendauer der PWM = Abtastzeit PID-Algorithmus = 1s

D.h. alle 100ms wird der Baustein aufgerufen und der PWM Ausgang kann seinen Zustand wechseln. Nach zehn Bausteinaufrufen beginnt dann eine neue Periode und es wird vom PID-Algorithmus ein neuer Stellwert berechnet. Mit dieser Konfiguration kann die PWM nur Reglerstellwerte in 10% Schritten exakt ausgeben d.h. 0 (0ms an, 1000ms aus), 10% (100ms an, 900ms aus), 20% (200ms an, 800ms aus) usw. bis 100%
Werte dazwischen werden entsprechend auf diese Stufen gerundet.

Aber auch die Verwendung von Mindestschaltzeiten kann die Auflösung mit der die PWM Werte ausgeben kann einschränken.

Beispiel von oben + 200ms Mindestein- und ausschaltdauer:

Damit kann die PWM nur noch folgende Reglerstellwerte exakt ausgeben: 0% (0ms an, 1000ms aus), 20% (200ms an, 800ms aus), 30%, 40%, ... 70%, 80% (800ms an, 200ms aus), 100%.
D.h. Werte zwischen 0% .. 20% und 80% bis 100% können von der PWM nicht exakt abgebildet werden und müssen auf die nächste Stufe gerundet werden.
Zwischen 20% und 80% hat man aber wieder die 10% Abstufung, da hier die Zeiten ja eingehalten werden.
Mein erster Post war dahingehend nicht ganz exakt, da die Mindestschaltzeiten nur die Auflösung im oberen und unteren Stellwertbereich beeinflussen, sorry.
 
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Danke, Mach11, dass Du eine so verständliche Erläuterung nachgereicht hast!
Andere hätten sich wahrscheinlich auf "RTFM" beschränkt. Das Lesen des Handbuchs bringt ja in der Praxis leider erst dann etwas, wenn man verstanden hat, worum es geht.
Warum man vorher trotz wiederholten Lesens rein gar nichts verstanden hat, kann man hinterher selber nicht verstehen.
Bis gestern habe ich mich nie so intensiv mit PWM beschäftigt und schon gar nicht unter den Aspekten ZyklusZeit einer SPS und störend langer MindestZeiten für den EIN- und den AUS-Zustand.
Mir ist jetzt klar geworden, warum PULSEGEN ganz anders arbeitet, als ich es realisiert hätte: der Vorteil liegt darin, dass sich die Mindest-EIN-Zeit nur am Anfang und die Mindest-AUS-Zeit nur am Ende der PWM-Periode auswirkt. Andererseits - ist das überhaupt ein Vorteil - eher die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Ich hätte irgendwie darauf gedrungen, die MindestZeiten so klein zu kriegen, dass sie das PWM-Verfahren nicht behindern und ggfs mehrere Pulse pro PWM-Periode generiert (siehe "anbei-iges" Bildchen, links in grün PULSEGEN und rechts in orange die Version-Heinileini). Solange es bei den MindestZeiten darum geht, die SchaltHäufigkeit von "KlapperTechnik" (Schütze, Relais) zu begrenzen, liesse sich schon eine schnellere Lösung finden.
Bei dem Stichwort Auflösung im Zusammenhang mit Temperaturen, war ich anfangs auf ein anderes Thema gepolt, weil ich mal mit Pt100 an AnalogEingangsBaugruppen zu kämpfen hatte, und ich auf die für die damalige Anwendung zu geringe Auflösung von ca. 1/3 K festgenagelt war.
PWM.jpg
Gruss, Heinileini
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Heinileini,

wenn einen die häufigeren Schaltvorgänge nicht stören (was ja oft der Fall ist z.B. mit Halbleiterrelais) ist deine gelbe Version natürlich eine Möglichkeit mit dem Vorteil, dass man kürzere PWM-Perioden bekommt und der Istwert dadurch "glatter" wird.

PULSEGEN kann das leider nicht, wie du schon geschrieben hast, aber PID_Temp unterstützt beide Varianten:

Grün / wie PULSEGEN: ist die Default-Konfiguration.

Gelb / dein Vorschlag: kann man über die Variable PwmPeriode konfigurieren.

Siehe
https://support.industry.siemens.com/cs/ww/de/view/108210036/68038669835

Gruß
Mach11
 
Ja, aber leider nicht so super-kurz und nur mit Worten - die theoretisch noch existierenden Fotos sind z.Z. nicht greifbar und wären auch nicht so wahnsinnig aussagekräftig.

Der Apparello war ein symmetrischer WaageBalken, an der Spitze eines Gestells drehbar um eine waagerechte Achse gelagert.
An den beiden Enden des Balkens befanden sich je ein GS-Motor mit je einem waagerecht angebrachtem Propeller (senkrechte Achsen bei wagerechtem Balken).
Die Motoren waren so ("anti-")parallel geschaltet, dass sie gegenläufig drehten - wenn der eine sein WaageBalkenEnde nach oben zog, drückte der andere seins nach unten und umgekehrt. Die Lage (der Winkel) des Balkens war der IstWert, der über ein Poti im Drehpunkt des Balkens "gemessen" und auf den PID-Regler geleitet wurde.
Der SollWert wurde über einen SteuerKnüppel vorgegeben. Wiederum verbunden mit einem Poti, dessen Signal zum PID-Regler geführt wurde.
Der PID-Regler war ein "StöpselKasten", an dem der I- und der D-Anteil "aktistöpselt" bzw. "deaktistöpselt" werden konnten. Gab es auch ein Poti zur Einstellung des P-Anteils? Vermutlich. Lässt sich erst klären, wenn die Fotos wieder auftauchen.
Ganz unten im Gestell befand sich der LeistungsVerstärker.
Auf das "Erlebnis" müssen wir hier leider verzichten. Stattdessen Kurzfassung in Worten.
P-Regler : na ja, der gute Wille war - sagen wir mal - erkennbar.
PI-Regler : das "Nachbessern" der RegelDifferenz war sehr gut sichtbar, aber das RegelVerhalten liess noch sehr zu wünschen übrig.
PD-Regler : Super! Wirklich super! Wenn man nicht so genau hingesehen hat, hat man das fehlende Nachbessern gar nicht vermisst.
PID-Regler : marginal besser als der PD-Regler....

Danke Heinilein für diesen Beitrag,
ich bin grade echt am überlegen ob ich mir sowas mal zum rumspielen nachbauen soll :)
 
...Was heute auch immer seltener wird, ist das Anzweifeln von weit verbreiteten Meinungen sowie auch von Lehren und Lehrbüchern. Es ist schon so, wie du es beschreibst. Einer schreibt vom anderen ab, es wird viel kopiert...

Das schlimmste ist eigentlich, wenn man sich selber zu sicher ist. Ich kenne viele Programmierer die man im "Feld" trifft, die bei einem Fehler immer davon ausgehen, dass der Fehler bei dem anderen liegt.
Diese Herren sind in der Regel ziemlich Beratungsresistent :D , schon allein deswegen habe ich generell meinen Analyser laufen...

Ich schau bei mir immer erst, ob ich irgendwie den Fehler produziert haben könnte, und hangel mich dann solange weiter, bis man den Fehler gelöst hat. Dabei hab ich auch kein Problem einen Fehler einzugestehen. Da gibt es leider auch sehr viele im Feld, die dann soviel Wind produzieren, nur um von ihren Fehlern abzulenken :ROFLMAO:
 
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